Reisebericht vom 04. bis 22.02.2008

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Nach einer vierstündigen Fahrt von Kigali zur Grenze nach Tansania überquerte ich den kleinen Grenzübergang in Rusumu. Vor dem Grenzgebäude traf ich Charles, der in Burgundi geboren ist, eine Schweizerin geheiratet hat, nach der Scheidung in der Schweiz geblieben ist und für einen Monat Urlaub in Afrika macht. Da eine Weiterreise am selben Tag nicht möglich war, beschlossen wir, in einem bescheidenen Gästehaus für 2 Euro im Doppelzimmer ohne Frühstück zu übernachten.

 

 

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Grenzfluss zwischen Ruanda und Tansania

 

Am nächsten Tag startete der Bus um 6 Uhr morgens. Über Kahama und Shinyanga ging es viele hundert Kilometer nach Mwanza an das Südufer des Viktoriasees. Zwei Nächte buchte ich im Hotel "Chrismas Tree". An den Tagen besichtigte ich die Stadt, besuchte den Fischmarkt und wanderte mit einem örtlichen  Begleiter zu einem nahe gelegenen Dorf.

Dann ging es mit einem Bus zurück nach Shinyanga und von dort weiter nach Singida. Im Gästehaus der kath. Diozöse fand ich eine beschauliche Unterkunft. Singida wie Mwanza werden kaum von Touristen besucht. Selten sieht man auf den Strassen einen "Muzungu" (weißer Mann/weiße Frau) und wenn dies vorkommt, sind es häufig junge Menschen, die ein Praktikum in einer gemeinnützigen Einrichtung absolvieren.

 

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"On the road again" - Die Wege in Afrika sind lang und anstrengend

 

Weiter ging die Reise nach Arusha, der aufstrebenden Stadt im Norden Tansanias. Nach meiner Ankunft am Sonntag war noch Zeit, einen Markt vor den Toren der Stadt zu besuchen. Auffällig waren die vielen Masai, die ich dort gesehen habe. Dieser Volksstamm lebt vorwiegend in der Gegend um Arusha. Die Masai sind selbstbewusst und sehr traditionsverbunden. Ihre Lebensweise ist seit vielen hundert Jahren unverändert. Sie leben von Viehzucht und etwas Ackerbau in kleinen Dörfern, hauptsächlich in der Gegend um Arusha. Auffällig ist ihre bunte Kleidung. Die Frauen sind in bunten Tüchern gekleidet und und tragen auffälligen Silberschmuck. Auch die Männer wickeln sich in bunten Decken und  führen als Statuszeichen ein langes Messer, eine Art Schlagstock und einen Gehstock mit sich.

 

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Masaifrau auf dem Markt in Ngaramtoni

 

Es war nicht einfach, einigen Reiseveranstalter für eine Safari zu finden. Über 100 Veranstalter bieten diese Touren an und alle betrachten Europäer als grenzenlos reich. Das erste Angebot ist immer mehrfach überzogen. Nach langen Verhandlungen einigte ich mich mit einem kleinen Tourveanstalter auf eine fünftägige Safari durch den Lake Manyara National Park, die Serengeti und den Ngorongoro-Krater.

Die Safari war ein lang gehegter Wunsch von mir und meine Erwartungen wurden erfüllt. Auf der Fahrt sah ich große Tierherden in freier Wildbahn, aber auch viele Wildtiere, die durch die endlosen Weiten wanderten. Leider hat es nicht für die " Big Five" gereicht, weil die Leoparden ihre Verstecke nicht verlassen haben.

 

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Lake Mayara National Park

weiter Bilder von der Safari

 

 

 

 

Auf meiner nächsten Station in Moshi habe ich es bei zwei Tageswanderungen am Fusse des Kilimanscharo bewenden lassen. Auf einen Aufstieg auf den 5.895 Meter hohen Berg habe ich verzichtet, da mindestens fünf Tage für eine Gipfelbesteigung einzuplanen sind und zudem noch mindestens 900 $ an Gebühren und Kosten für Träger und Unterkünfte anfallen.

Auf den Wanderungen begleiteten mich zwei einheimische Führer, die ihre Dienste angeboten hatten. Wir besuchten ein großes Krankenhaus, das von Deutschen eingerichtet worden ist und eine Kaffeeplantage, die ihre Erzeugnisse an Tschibo nach Deutschland liefern soll. Am nächsten Tag wanderten wir zu einem 63 Meter hohen Waserfall und erholten uns in einer Dorfkneipe bei Bananenwein und Bananenbier. Beide Getränke sind für europäische Gaumen sehr gewöhnungsbedürftig. Nach der Rückkehr entschädigte ich mich am späten Nachmittag mit einer aromatischen Tasse Kaffee im "Salzburger Cafe" in Moshi.

 

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Am Fusse des Kilimanscharo

 

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Nur auf der Bierflasche ist der Kilimanscharo noch vollständig schneebedeckt

 

Auf meinem Weg an die Küste habe ich für zwei Tage einen Stopp in der kleinen Stadt Loshotu, in den Usambara Bergen, gemacht. Auf einer geführten Wanderung zeigte man mit viele deutsche Hinterlassenschaften aus der Kolonialzeit von 1885 bis 1918. Zur dieser Zeit hieß die Stadt Wilhelmstal und war wegen des angenehmen Klimas in den Umsambara Bergen beliebt. Mehrere Gebäude lassen einen deutschen Ursprung erkennen und auf dem Friedhof finden sich noch einige Grabstein mit deutschen Namen.

 

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Fröhliche Kinder in Loshotu

 

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