Reisebericht vom 23.02. bis 05.03.2008

Ostafrika >>

Wie schön das Klima in den Usamabra Bergen ist, wird mir auf der Fahrtstrecke an die Küste bewusst. Schon beim Ausstieg in Tanga, der Hafenstadt im Norden Tansania's, bemerkte ich das subtropische Klima an der Küste zum indischen Ozean. Von Tanga fuhr ich auf einer Schotterpiste entlang der Küste in einem ca. 100 Jahre altem indischen Bus nach Pangani, einer kleinen Ansiedlung an der Mündung des Panganiflusses. Hier traf ich Hot Hot, der mich durch den Ort führte und auf die Überreste deutscher und englischer Kolonialzeiten aufmerksam gemacht hat.

 

Mein Guide
Hot Hot auf dem "historical walk"

 

Haupterwerbszweig in dem Ort sind Kokosnüsse, die mit Schiffen von den Plantagen entlang des Panganiflusses in den Ort gebracht werden. Hier werden sie von ihrer äußeren Hülle befreit und per LKW oder Schiff abtransportiert. Aufgefallen sind mir auch die großen Sisalfelder entlang der Küstenstraße. Seit einigen Jahren erhofft man sich vom Tourismus einen neuen Erwerbszweig gefunden zu haben. Am Ort gibt es auch einige Hotels, aber es gibt nur wenige Touristen, die sich hin verirren.

Nach zwei Tagen fahre ich mit der Fähre auf die andere Flussseite und reise mit demselben altertümlichen Bus in den nächsten Fischerort Kipumbee, von wo ich am anderen Tag mit einem Dhau-Segelschiff früh morgens um 3 Uhr in Richtung Sansibar ablege. Die Überfahrt dauerte über 10 Stunden, weil nur ein kleines Lüftchen wehte. Dieses reichte aber schon, um mich etwas seekrank zu machen. Gegen Mittag erreichte das Boot den kleinen Hafen von Mkokotoni. Das feuchte-heiße Klima machte mir reichlich zu schaffen und ich war froh, nach kurzer Fahrzeit mit einem Kleinbus Nungwi an der Nordspitze der Insel erreicht zu haben. Hier gab es ein bescheidenes Guesthouse, in dem ich mich für drei Nächte einbuchte.

 

Sansibar.jpg

 

Sansibar ist für viele Menschen der Inbegriff einer Trauminsel und an vielen Stellen wird sie dieser Sehnsucht auch gerecht. Nungwi ist ein verträumter kleiner Ort, der entlang der Sandstrände mehrere kleine Hotels besitzt, die wegen der Unruhen in Kenia während meiner Anwesenheit fast ausgebucht waren. Wegen der großen Hitze, besonders in den Mittagsstunden, hält man sich am Besten im Wasser oder im Schatten auf.

 

  CIMG7221_1.jpg  CIMG7224.jpg

 

Im Ort leben die Menschen in einfachen Hütten. Trotz ihrer Armut sind sie sehr freundlich und halten gerne ein kleines Schwätzchen, wenn sie der englischen Sparche mächtig sind. Traditionell lebt die Bevölkerung streng nach moslemischen Glauben. Es gibt auf der ganzen  Insel viele Moscheen und die Muezzine rufen fünfmal täglich zum Gebet.

CIMG7286.jpg Nach zwei Badetagen fuhr ich nach Zansibar City in den Stadtteil Stone Town, der seit 2000 als Weltkulturerbe unter dem Schutz der UNESCO steht. Die meisten der gemauerten Häuser wurden etwa vor 150 Jahren aus Korallengestein gebaut, viele werden renoviert und restauriert. Große Anstrengungen in dieser Hinsicht leistet die Aga Khan Trust For Culture, welche bereits die Alte Apotheke (Old Dispensary) und das Zollhaus (Old Customs House) sanierte.

In Stone Town pulsiert das Leben. Die engen Gassen das Altstadt sind wie ein Labyrinth, in dem man sich ständig verläuft. Sofort findet sich ein freundlicher Passant, der meistens den richtigen Weg beschreiben kann.

Auf einer Tagesreise zu verschiedenen Farmen bot sich die Gelegenheit den Anbau von  Gewürzen, die wir alltäglich benutzen, zu beobachten. Gezeigt wurden Kardamom, Ingwer, Muskat, Nelken, Vanille, Pfeffer, Zimt und viele weitere Früchte.

 

CIMG7261.jpg   CIMG7271.jpg CIMG7275.jpg
  Ingwer  Muskat  Zimt

 

Schließlich war es soweit, dass ich die herrliche Insel verlassen musste. Mit der Schnellfähre fuhr ich in knapp drei Stunden nach Daressalam. Nach zwei Tagen Aufenthalt flog ich über Dubai nach Düsseldorf zurück ins winterlich kalte Deutschland.

 

CIMG7320.jpg
Abschiedsessen in einem Strassenlokal

 

Zurück